Ankumer Realschule auf dem besten Wege zu einem "Haus des Lernens"

Ausbau lässt neue Formen des Lernens zu - Entlassfeier für 143 Schüler

Auf dem Weg zu einem „Haus des Lernens“ sieht Rektor Norbert Guss die Realschule Ankum. Nach Abschluss von Sanierung und Erweiterung stünden Räume in unter­schiedlichsten Größen­ord­nungen zur Verfügung, in denen sich neue Formen des Lernens realisieren ließen, erklärte er in der Entlassfeier für die Schulabgänger. 

Einem philosophischen Ansatz zu Folge würde die Zeit in allen Lebensbereichen als immer knapper empfunden, obwohl doch die Lebenszeit des Individuums und seine Freizeit zunähmen. Dem könne die Schule nichts entgegensetzen, doch könne sie die Qualität des Lernens verbessern, erklärte Guss.

Mit den neuen Räumlichkeiten ergäben sich Möglichkeiten, neben dem herkömmlichen Unterricht in der Klasse auch Formen des Lernens in der Kleingruppe und des individuellen Lernens zu fördern. Dass es um die Lernqualität der Realschule auf dem Kattenboll gar nicht so schlecht steht, machte Guss daran fest, dass die Klasse 7a mit der Lehrerin Fischer einen Hauptpreis im Wettbewerb für politische Bildung gewann und die Klasse 8a mit der Lehrerin Klotzke Platz drei auf Landesebene im Jugendwettbewerb der Spar­kassen erreichte.

143 Schüler verlassen die Realschule, 60 von ihnen mit dem erweiterten Realschulabschluss, 82 mit dem Sekundarabschluss I  und einer mit dem Haupt­schulabschluss.

Zuvor hatte bereits der Kom­munal­politiker Wilhelm Kröger als Vertreter der Samt­gemeinde Bersenbrück darauf hingewiesen, dass diese derzeit „mehrere Millionen“ in die Schule stecke. Ähnlich Kröger vertrat auch Elternsprecher Harry Kindt die Ansicht, dass der Wind auf dem Weg ins Leben für die Abgänger nun rauher wehen werde. Bei aller Zielstrebigkeit sollten die das Miteinander nicht vergessen und hin und wieder einen „Zwischenstop“ einlegen, „inne­halten, um zu sehen, wo man herkommt“.

Lakonisch hatte sich Schülersprecher Florian Bellag zu Wort gemeldet, Schülern und Eltern für eine Aufräumaktion nach einer Party gedankt und sich vor allem vor dem Schulassistenten Hackmann ver­beugt, „ohne dessen Hilfe die Schülerzeitung niemals hätte gedruckt werden können.“

Das musste Norbert Guss später den Zuhörern erläutern: Der Schulassistent hatte sich trotz einer Krankheit vom Arzt die Erlaubnis erfochten, sich um den Druck der Zeitung kümmern zu dürfen, die ohne seine Unbeugsamkeit wohl kaum hätte realisiert werden können.

Guss wiederum dankte Bellag für das, was er als Schülersprecher geleistet hatte. Die Versammlung applaudierte, als er dem Pfadfinder dafür zum Dank ein Fahrtenmesser überreichte.

Der Feierstunde war ein ökumenischer Gottesdienst vor­aus­gegangen. Mit Tanz- und Gesangsnummern lockerten viele Schüler sie auf. Besonders gefeiert wurde ein Schülerinnen­quartett der Klassen 10b und 10f, das die Choreographie ihres flotten Popballetts selbst ent­worfen hatte.

 
Bersenbrücker Kreisblatt 11.07.2000