Realschule "runderneuert" für 5,65 Millionen DM

 

Reinhold Coenen fordert mehr Profil für diese Schulform

 

5,65 Millionen DM investierte die Samtgemeinde Bersenbrück in die Erweiterung und Sanierung der Realschule am Kattenboll. Nach etwa 18 Monaten Planungs- und Bauzeit übergab gestern Samtgemeindebürgermeister Reinhold Coenen (CDU) sym­bolisch die Schlüssel an den Hausherrn Norbert Guss.

Das waren 18 hektische Monate: Mit einem Anbau, der die Westfront komplett veränderte, erhielt die Schule acht neue Klassenräume und zwei Fachräume. Im Altbau wurde viel Technik ausgetauscht, die Elektrik überarbeitet, brand­sicheres und schalldämpfendes Material eingezogen, kurz: alles auf den Stand der Technik gebracht. Nun ruhen die Arbeiten – vorerst. Im Frühjahr geht es mit den Außenanlagen weiter.

Nachdem der Schulausschuss im Mai 99 den Anstoß gegeben hatte, lief das Projekt großenteils unter Regie des Samt­gemeindeausschusses ab, berich-tete Coenen gestern in einer Feierstunde im Schulgebäude. Der baubegleitende Ausschuss mit den Politikern Heinz Specker und Wilhelm Kröger sowie Hermann Krümpelmann und Jürgen Brockmann von der Verwaltung habe über 30 Mal getagt. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Objekt der Samtgemeinde so viel Aufwand verursacht hat.“

Nun habe die Schule ein neues Gesicht, und er hoffe, hier könne ein neuer Geist einziehen, so Coenen. Als Landespolitiker erklärte er Niedersachsen zum „Realschulland“ und forderte einen neuen Grundsatzerlass, um dieser Schulform mehr eigen­ständiges Profil zu geben.

Bildungspolitik dürfe sich nicht allein auf Zweckmäßigkeit reduzieren, sie müsse auch Werte vermitteln und vor dem Hintergrund steigender Gewalt­tätigkeit zum friedlichen Zusammenleben erziehen, for­derte Pastor Josef Meyer, der zusammen mit seiner evangelischen Amtskollegin Angelika von Clausewitz dem Bau den ökumenischen Segen gab.

Nun biete seine Schule genug Platz, auch wenn im Sommer ihre Schülerzahl auf 650 steige, freute sich Realschulrektor Norbert Guss. Jede Klasse habe ihren eigenen Klassenraum, die Aula sei groß genug, um bei schlechtem Wetter allen Schülern Schutz zu bieten. Und wenn die neuen Computer installiert seien, biete der „Standort Ankum sicher optimale Lernbedingungen, gerade auch im Zusammenwirken von Realschule und Hauptschule mit Orientierungsstufe“ gegen­über.

„Man könnte neidisch werden“, kommentierte Ankums Vize­bürgermeister Heinz Sandbrink den Erfolg der Umbauarbeiten. „Nun haben wir eine Realschule aus einem Guss“, sorgte er für Heiterkeit mit einem Wortspiel auf dem Namen des Schulleiters.

 

 

 
Bersenbrücker Kreisblatt 25.11.2000