Lernen auf der Baustelle vorbei - Das wurde richtig groß gefeiert

Ihre Feierstunde ließen sich Schüler und Lehrer nicht nehmen

Lernen auf der Baustelle: Stromausfall, Dreck und Presslufthammer hießen ein Jahr lang die Schreck­gespenster der Schüler und Lehrer der Realschule Ankum. Da ließ man es sich nicht nehmen, das Ende der Bauarbeiten gestern groß zu feiern.

 

Mit einem Extra-Applaus begrüßten Hunderte von Schülern Josef May-Johann, bis vor kurzem der Hausmeister der Lernburg auf dem Kattenboll. Begeisterte Pfiffe und rhythmisches Klatschen gab es auch für den schlaksigen Auftritt des Schulleiters Norbert Guss, so viel Sympathie ließ hin und wieder dessen jungenhaften Charme durchkommen.

Die Reden waren angenehm kurz. Guss ließ die üblichen Begrüßungen und Dankadressen vom Stapel und betonte dann, dass sich Schüler und Lehrer mit viel Flexibilität immer wieder neuen und nicht eben einfachen Situationen hätten anpassen müssen. Seine Lehrerkollegen hätten viel Langmut bewiesen und einige hätten viel Zeit geopfert, um die Bauarbeiten seitens der Schule zu begleiten. Namentlich nannte er Norbert Lange, Michael Coers, Harald Venjakob, Heinz Koddenberg, Dietrich Kuhtz und Michael Kienast.

Auch der Architekt Helmut Hettwer blieb kurz und bündig, kündigte eine Spende der Handwerker und Baumeister für  die Schulbibliothek an, dem Beispiel der Gemeinde Ankum folgend. Er rief die Schüler auf, die Möglichkeiten zu nutzen, die der sanierte Schulbau ihnen bietet.

Amüsant machte es Schulamtsdirektor Norbert Sczepanek von der Bezirks­regierung Weser-Ems, sprach von einer „Investition in die Aktie Realschule“, die letztlich die Eltern aufgebracht hätten, und verblüffte die Schüler mit der Vorstellung, sie hätten so etwas wie einen „Mietvertrag“ mit der Schule.

Der Schulträger Samtgemeinde habe den Rahmen geschaffen, sagte Elternsprecher Harry Kindt. Nun müssten Schüler und Lehrer ihn ausfüllen, kritisch, auch impulsiv und kreativ. „Wir haben eine Menge mitgemacht und viele spannende Veränderungen erlebt“, zog Schüler­sprecherin Nina Stürenberg Bilanz.

Zwischendurch gab es Gesangseinlagen mit viel Pep und eine hinreißende Tanznummer voller purer Lebensfreude. Shakespeare und Goethe waren  der Theater-AG von Sonja Hallmann-Groth und Gabriele Opitz nicht schillernd genug. Die universelle Sprache des Theaters ist die Mathematik, behaupteten die Mimen und blieben auch den exakten Beweis nicht schuldig – mit einem Western und einem Liebesdrama.

Sehr zum Vergnügen der vielen hundert Gäste, die die umgebaute Aula mit ihrer nagelneuen Bühne per rhythmischem Klatschen harten Belas­tungsproben unter­zogen. Die bestand glänzend, was sicherlich Hettwer und Co. freute.

Norbert Guss und Konrektorin Gabriele Opitz hatten sich noch ein tolles Finale einfallen lassen. Für alle Lehrer gab es als Dankeschön eine rote Rose. Und alle Klassen erhielten einen Adventskalender mit so viel Schokolade, dass jeder eine süße Kleinigkeit abbekommt.

 

Bersenbrücker Kreisblatt 25.11.2000