Praxisnah: Mit Hilfe des Mediengestalter
Christian Seelmeyer (2. von rechts) entwarfen Ankumer Hautpschüler ein Logo
für die Schülerfirma „Take Away“. Foto: privat
Ein erfolgreicher Versuch geht zu Ende: Ankumer
Hauptschüler profitierten mehrere Wochen lang von professionellen Tipps und
Hinweisen eines Mediengestalters.
Praxisnaher Unterricht spielt vor allem im
Hauptschulzweig der Haupt- und Realschule Ankum eine wichtige Rolle. Neben
der Metallwerkstatt in Kooperation mit den Berufsbildenden Schulen
Bersenbrück, den zwei Betriebspraktika, der Projektwoche Berufsorientierung
und einer Reihe anderer berufsorientierender Maßnahmen gibt es seit Mai eine
Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Werbeagentur „diemedienfabrik. com“
von Christian Seelmeyer.
Mediengestalter Seelmeyer vermittelte den Schülern der Jahrgänge 9 und 10
zusammen mit der Fachlehrerin Dagmar Wengh wöchentlich zwei Stunden
praxisnah Grundlagenwissen, das notwendig ist, um hochwertige Visitenkarten
und Logos zu erstellen.
Das Projekt lief über einen Zeitraum von fünf Wochen, und die Schüler waren
begeistert. „Es ist wirklich spannend und interessant, von einem wirklichen
Fachmann etwas erklärt zu bekommen und die Ergebnisse am Ende der Stunde zu
sehen“, so Chris Gövert aus Klasse 10.
Die Schüler erlebten realitätsnah den Ablauf einer Auftragsarbeit in einer
Werbeagentur. Die Schülerfirma „Take Away“ der HRS Ankum bestellte bei ihnen
ein Firmenlogo. Sergej Stanke, Geschäftsführer der Schülerfirma, wies als
Kunde in einem Vorgespräch darauf hin, dass unbedingt das Hauptgeschäft,
also der Verkauf von belegten Brötchen und Pizzabaguettes, im Logo zur
Geltung kommen sollte. Bei der farblichen Gestaltung ließ er die Wahl
zwischen dem Blau des Verkaufsstandes oder den Farben Orange, Grün und Grau
im Logo der HRS. „Ich finde Blau allerdings besser.“
Die Schüler machten sich mit Seelmeyers Hilfe an die Gestaltung des Logos
nach den Vorgaben, präsentierten dem Chef der Schülerfirma zweimal ihre
Zwischenergebnisse und brachten das Werk schließlich zur Vollendung. Der
Geschäftsführer und Fachlehrerin Maria Kemme waren hochzufrieden. Das
Firmenlogo ist ab dem nächsten Schuljahr offiziell.
„Mit dem Projekt wollen wir unseren Schülern Berufe näherbringen, an die sie
sich sonst gar nicht herantrauen würden“, sagte der Schulsozialarbeiter
André Goda, der die Kooperation zusammen mit Christian Seelmeyer
entwickelte. Fachlehrerin Wengh betont, dass für die Schüler die
Gestaltungstipps eines Profis neue Akzente setzten. „Ich selbst habe auch
dazu gelernt“, gab sie offen zu.
Die Zusammenarbeit mit dem Mediengestalter und Inhaber der Werbeagentur kam
über den privaten Kontakt mit Schulsozialarbeiter Goda zustande. „In einem
Gespräch über die Zugangsvoraussetzungen von Medienberufen erwähnte
Christian, dass man auch mit einem Hauptschulabschluss eine Ausbildung zum
Mediengestalter machen kann. Er bot an, den Schülern zu erklären, welche
Voraussetzungen und Fähigkeiten ein Mediengestalter mitbringen sollte.“ Aus
der geplanten Informationsveranstaltung wurde die erfolgreiche
Unterrichtseinheit.
Die Kooperation soll auch im nächsten Schuljahr fortgesetzt werden.
Seelmeyer will der Projektwoche Berufsorientierung im Oktober einen
Praxisworkshop anbieten.
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