Verlockungen auf dem Kattenboll

Haupt- und Realschule mit rekordverdächtigem Schulfest

Einer hilft dem anderen: die Bäume hinter der Schule verlocken zum Klettern.

Schick, der Schuh, wenn er ein individuelles i-Tüpfelchen bekommt.

Was 677 Schüler und 50 Lehrer für einen „Tag der offenen Tür“ im Rahmen eines Schulfestes auf die Beine stellen können, war am Wochenende auf dem Ankumer Kattenboll zu erleben. „Die Haupt- und Realschule präsentiert sich“ hieß es dort. Für die Länge von insgesamt vier Stunden.
Und die brauchte der Besucher allemal, wollte er alles Dargebotene angeschaut und erprobt, die gruseligen Tiefen des Schulkellers ergründet oder auch Baumkronen jenseits des Sportgeländes erklommen haben. Von allem zu kosten, was an leckerem Essen und Trinken vorgehalten wurde? Ein kaum zu schaffendes Unterfangen!
In und zwischen beiden Schulgebäudekomplexen der HRS gab es jede Menge Aktion. Der unterschiedlichsten Art: Ob Abenteuersport, Auktion oder Akrobatik, ob Brotbacken, Becherstapelei, Ballonwurf oder Blumentöpfe schmücken, ob Sackhüpfen, Schiebkarrenrennen, Speerwurf oder Schuhbemalung, ob Reiten oder Reisen, Turnen, Torwandschießen oder Teetrinken oder, oder . . .
„Es ist kaum zu schaffen“, gestand Annette Wessling gerne zu. „So viele Angebote gab es in der Tat noch nie“, meinte die Lehrerin, als der Turntiger vom Niedersächsischen Turnerbund vorbeistreifte. Das sah auch Ingeborg Piete nicht anders, die ihren europabegeisterten Schülern beistand und sich über deren begeisterten Infostand-Einsatz in Sachen Europareise freute.
„Frau Wiethe, wir machen zwei Schichten“, hieß es aus anderer Richtung. „Wo sind denn gerade die Mädchen in den indischen Gewändern?“, wollte jemand wissen. Während Jeremias an seinem Freiluftstand nach malwilliger Kundschaft Ausschau hielt, im Kunstraum der Schule Pinsel und Farbe bereits zum Einsatz kamen, nahm die Versteigerung von Schülerkunstwerken in der Aula ihren Lauf.
„Wer bietet mehr als 40 Euro?“, so der Auktionator, der gerade die Schülerinnenkopie von August Mackes „Modegeschäft“ unterm Hammer hatte. „So viel kostet schon ein Poster, hier bekommen Sie ein Original“, lockte er unentwegt zum „Zücken der Geldbörse.“ Verlockend war an diesem Festnachmittag auf dem Kattenboll vieles. Sich zu entscheiden – ganz schön schwer.
 
 
Bersenbrücker Kreisblatt 23.09.2008