Aufklärung statt erhobener Zeigefinger

„Koma“-Projekt an der Haupt- und Realschule Ankum: Kreative Präventionsarbeit ausgezeichnet

Sie haben gewonnen: Lena Küthe und Chris Övermöhle, Sina Stuckenberg und Anna Fasthoff sowie Kevin Gawlik und Jennifer Fye-Sudendorf nahmen für ihre Klassen die ersten Preise des Kreativwettbewerbs entgegen.

 

Groß, bunt und in jeder Hinsicht aussagekräftig! – Was die Fünftklässler der Ankumer Haupt- und Realschule (HRS) zum Thema „Kontrollierter Umgang mit Alkohol“ (Koma) als Entwurf zum Kreativwettbewerb im Rahmen einer Projektwoche beisteuerten, bezeichnete eine Jury aus Projektinitiatoren mit diesem Urteil: „Ganz toll“ und „absolut preiswürdig.“

 

„The Winner is die Klasse 5Ra“, rief Lehrerin Stefanie Terstegge in die Schulaula, in der neben Schülerabordnungen aus 15 Klassen, neben 18 Projektreferenten und zahllosen Projektunterstützern auch Manfred Egler von der Präventionsabteilung des Polizeikommissariates Bersenbrück und Bersenbrücks Samtgemeindebürgermeister Dr. Michael Lübbersmann versammelt waren.
Über einen zweiten und dritten Preis durften sich die Jungen und Mädchen aus der Klasse 5Rb und die aus der Klasse 7Rb freuen. Für alle gab es – je nach Platzierung – mal mehr, mal weniger Geld für die Klassenkasse.
Die Preisverleihung, die HRS-Schulleiterin Gabriele Balgenort eröffnet hatte, geriet zu einem gut einstündigen Festakt mit Film, Musik und etlichen Einlassungen, an deren Ende leckere Häppchen und – natürlich alkoholfreie – Drinks aus der Schulküche gereicht wurden.
Nochmals waren Sinn und Zweck des theorie- und praxisgespickten Projektes in den Mittelpunkt gerückt worden. Umgeben von Stelltafeln und Plakatwänden hatte es geheißen, dass es nicht um das Heben des moralischen Zeigefingers, sondern in erster Linie um Aufklärung über die Risiken exzessiven Alkoholkonsums und nicht zuletzt um alternative Lebens- und Freizeitgestaltung gegangen sei.
„Wir hoffen, dass etwas hängenbleibt“, sagte Jugendreferent und Teamleiter Christian Thien. Nachhaltigkeit sei das Wichtigste, ergänzte auch der Samtgemeindebürgermeister in seiner recht deutlichen Einlassung, die Eltern, Erzieher, Ausbilder und auch jene, die Alkohol verkaufen, von ihrer Verantwortung nicht ausnahm.
Lübbersmann unter anderem wörtlich und unter Verweis auf die leider „so ganz anders“ aussehende Realität im Umgang mit Alkohol zum Beispiel bei regionalen Maigängen, Festveranstaltungen und Feten unterschiedlichster Art: „Jugendliche kippen sich voll, das muss gesellschaftlich geächtet werden. Zu viel ist nicht cool. Leider gilt dies ein stückweit als chic, aber Spaß ist auch anders zu haben.“

 

 

Bersenbrücker Kreisblatt 09.03.2009