Zwei Schulen,
ein Tag, ein Thema? Fast! Während am Mittwochmorgen etwa 200 Neunt- und
Zehntklässler der Quakenbrücker Haupt- und Realschule (HRS) in ein
umfangreiches Berufsinformationsprogramm eintauchen, laufen an der HRS
Ankum bereits die Vorbereitungen für die abendliche Infoveranstaltung „Schule
und Wirtschaft – Hand in Hand".
Die einen sind also noch
ganz praktisch dabei, die anderen präsentieren schon mal die Ergebnisse
ihrer jüngsten Projektwoche „Berufsorientierung". Und nicht nur
das. Die Veranstaltung in der Aula der Haupt- und Realschule Ankum lässt
sich trefflich mit „Fazit, Fest, Festigung" überschreiben.
Fazit, weil beschriebene und bebilderte Stellwände „Bände"
sprechen. Fest, weil den Projektpartnern als Dankeschön auch Musik und
Beköstigung geboten werden. Festigung, weil mithilfe der Vorstellung des
schuleigenen Berufsorientierungskonzeptes die Kooperation zwischen Schule
und Wirtschaft noch stärker verankert werden soll.
In Quakenbrück bringt sich an diesem Morgen Personal aus 40 regionalen
und überregionalen Betrieben ein. Schüler fragen, Firmeninhaber
antworten, zeigen auf oder bieten auch „Praxis pur" wie ein Experte
aus der Fliesenlegerbranche oder eine Erzieherin, die zwei
Kindergartenkinder mitgebracht hat. Die rot gedruckten Hinweise „Beamer,
Overhead, Lap, Kabel, Video" auf der Planübersicht, auch die
sprechen für sich.
18 Klassenräume stehen zur Verfügung. Und dass alles „rund
läuft", dafür sorgen vor allem Sozialarbeiter Jürgen Banko und der
Fachleiter für Wirtschaft, Karsten Krüger. Letzterer spricht von „schulrelevanten"
Berufszweigen. Zwischen „Erwartung und No-go" sind ihm die Aspekte
„konkret" und „realistisch" besonders wichtig.
Auch ein Stundenplan hilft den Schülern, sich zu orientieren und die
jeweiligen Infosequenzen zu finden, für die sie sich im Vorfeld
eingetragen haben. Schulleiterin Elfriede Brunken nutzt die Pause, um mit
Betriebsinhabern zu sprechen.
Auch Auszubildende wie Julia Stallkamp und Henning von Beuning stehen den
Schülern Rede und Antwort. Als HRS-Ehemalige sind sie natürlich ganz
besondere Ansprechpartner. Und es wird sowohl Mut gemacht als auch „Tacheles"
geredet über Noten und Abschlüsse, über Auftreten und vor allem
berufliche Anforderungen.
Den Part, den die Schule dabei übernimmt, erläutern am Abend die
Pädagoginnen Dagmar Wengh, Birgit Bergmann und Schulsozialarbeiter Andre
Goda von der HRS Ankum, als sie das entsprechende Konzept ihrer Schule
präsentieren.
Jobmappe, Betriebserkundungen und -praktika, Projektwochen, Teamübungen,
Infogespräche, Elternabende, Bewerbungstraining, Planspiele und immer
wieder Praxistage. Hier unterweisen, da befähigen – ein pralles Paket
liefern sie.
Wie sehr die Schule auf Kooperation mit der regionalen Wirtschaft setzt,
macht die Ankumer Schulleiterin Gabriele Balgenort nochmals deutlich. „Wir
danken denen, die ausbilden und uns in unserer Arbeit unterstützen",
sagt sie, „wir möchten weiter auf Sie zählen und die Zusammenarbeit
mit Ihnen festigen und vertiefen."
Wie das konkret aussehen kann, wird als Anschlag auf eine Tafel
aufgebracht. Zehn Anregungen als Vertragsgrundlage, mehr Diskussionsstoff
braucht die Veranstaltung nicht. Wer noch nicht weiß, was Schülerfirmen
„so draufhaben", hört nicht nur den Sprecherinnen von „Eatvent"
und „Take away" zu, sondern probiert auch ihre Köstlichkeiten.
Dass das Auge stets mitisst, haben sie mehr als beherzigt. Dass es einen
auch täuschen kann, darauf haben Schülerkünstler schulformübergreifend
von der dritten bis zur zehnten Klasse gesetzt, als sie für diesen
HRS-Abend ein installationsreifes Buffet aus Hasenleim und Papierrohmasse
zauberten.
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