Zum
1. August 2010 soll die Haupt- und Realschule Ankum offene
Ganztagsschule werden.
Einstimmig verabschiedete der Rat der Samtgemeinde Bersenbrück am
Donnerstagabend in einer Sitzung in Ankum einen Antrag, über den nun
die Landesschulbehörde entscheiden muss. Diesem Antrag ging ein längerer
Diskussionsprozess voraus: Bereits vor einem Jahr hatte Samtgemeindebürgermeister
Dr. Michael Lübbersmann angekündigt, dass die Samtgemeinde eine
Aufwertung der Ankumer Schule anstrebe.
Und dann musste es offensichtlich sehr schnell gehen. Josef Weissmann
(Die Grünen) kritisierte in der Ratssitzung am Donnerstag, dass der
Bildungsausschuss der Samtgemeinde nicht eingeschaltet gewesen sei. Aus
Zeitmangel, erklärte Lübbersmann: Erst Ende Oktober habe die
Samtgemeindeverwaltung erfahren, dass die Schulkonferenz mit einem
Beschluss den Weg frei gemacht habe für die offene Ganztagsschule. Um
zum Beginn des Schuljahres im August 2010 zum Zuge zu kommen, musste bis
Ende November ein Antrag bei der Landesschulverwaltung mit sämtlichen
Unterlagen vorliegen. Den Antrag habe die Verwaltung unter hohem
Zeitdruck abgearbeitet. Mit dem Vorbehalt, dass der Samtgemeinderat sich
erst nachträglich am Donnerstag entscheiden konnte.
In der Sache begrüßte Weissmann die offene Ganztagsschule wie die übrigen
Mitglieder des Samtgemeinderates. Der Begriff bedeute, dass die Schule
ihren Schülern an drei bis vier Nachmittagen in der Woche Lernhilfe,
Hausaufgabenbetreuung und Freizeitgestaltung anbiete, erläuterte
gestern auf Anfrage Gabriele Balgenorth. Die Teilnahme sei freiwillig,
ergänzte die Schulleiterin. Pflichtunterricht finde weiterhin nur
vormittags statt.
Für das Mittagessen erhalte die Schule eine Mensa, die im ehemaligen
Hauptschulgebäude untergebracht werden solle. Der Tagesablauf sehe eine
längere Mittagspause vor, dann eine Lernphase mit Hausaufgabenbetreuung
und schließlich Freizeitangebote. Zum Teil werde die Lehrerschaft das
Nachmittagsprogramm gestalten, zum Beispiel würden die freiwilligen
Arbeitsgemeinschaften verlegt. Zum Teil werde die Schule aber auch mit
außerschulischen Kooperationspartnern zusammenarbeiten, mit
Sportvereinen zum Beispiel.
In der Ratssitzung hatte Reinhold Coenen als stellvertretender Bürgermeister
Balgenorth und Lübbersmann außerordentlichen Einsatz für das Projekt
bescheinigt und ihnen dafür gedankt.