Deutlich mehr Schüler als
erwartet wollen an der offenen Ganztagsschule teilnehmen, die am 17. August
in der Haupt- und Realschule Ankum startet. Die Schule sieht sich aber gut
vorbereitet.
Ganztagsschule? Der Begriff sorgt immer noch für Verwirrung. Gemeint ist
nämlich keine Ausdehnung des verbindlichen Unterrichts in den Nachmittag,
sondern eine Betreuung von Schülern zur Entlastung berufstätiger Eltern. Ein
solides Mittagessen, Hausaufgabenhilfe und sinnvolle Freizeitangebote: Die
Eltern sollen ihre Kinder gut aufgehoben wissen.
Dank der nagelneuen Mensa stimmen nun auch im Ankumer Schulzentrum auf dem
Kattenboll die Voraussetzungen. Am kommenden Montag bittet die Mensa zum
Probeessen. Der Mittagstisch steht allen Schülern offen. Die Zulieferung
übernimmt die Firma, die sich bereits in der von-Ravensberg-Schule in
Bersenbrück bewährt hat. Auch die Organisation stammt von dort, mit
Benutzerkonten für die Schüler, Benutzerkarten und der Möglichkeit, auch
innerhalb von 24 Stunden eine Mahlzeit zu bestellen.
Die Zeit ist offensichtlich reif für Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung.
Vor den Ferien hatte nicht einmal ein Drittel der Grundschüler, die nun auf
dem Kattenboll als Fünftklässler antreten, in einer Umfrage Interesse am
Betreuungsangebot gezeigt. Jetzt gibt es doppelt so viele Anmeldungen, auch
in den höheren Klassen finden sich reichlich Interessenten, berichtet
Schulleiterin Gabriele Balgenort in einem Pressegespräch.
Stattfinden soll die offene Ganztagsschule von Montag bis Freitag. Die
Schüler haben die Wahl, an welchen Tagen sie dabei sein und welche Angebote
sie mitmachen wollen.
Lehrkräfte, Schüler und Eltern haben sich monatelang intensiv vorbereitet.
Ein ausgefeiltes pädagogisches Konzept wurde entwickelt, in dem die
Schwerpunkte bei der Hausaufgaben- und Lernbetreuung liegen und bei
sportlichen Aktivitäten. Schwimmen, Tanzen, Basketball, Waveboard,
Krafttraining, Fußball und Reiten gehören zu den meistgewählten
Arbeitsgemeinschaften, die im neuen Schuljahr angeboten werden.
Auch Spanisch- und Russischkurse stehen demnächst auf dem Stundenplan,
außerdem gibt es Computerkurse, Zehnfingerschreibsystem, Orchester, Radio,
Kochen und Backen, Billard oder darstellendes Spiel. Selbst der
Mofaführerschein sowie der Führerschein ab 17 in Zusammenarbeit mit der
Fahrschule Albers können an der Haupt- und Realschule vorbereitet und
erworben werden. Ein ganz besonderes Bonbon dürfte das Musikprojekt
„Respekt, Gesang, Rap“ werden mit einem Musikdozenten aus Osnabrück.
Möglich gemacht werden diese zusätzlichen Bildungsangebote nicht nur durch
das Engagement des Lehrerkollegiums, sondern auch durch außerschulische
Einrichtungen, die für das Nachmittagsprojekt gewonnen werden konnten. „Wir
sind sehr dankbar für die großartige Unterstützung von außen“, freut sich
Schulleiterin Balgenort. „Es kamen viele tolle Ideen und Angebote!“
Als besonders erfreulich und produktiv wertet sie die enge Kooperation mit
dem lokalen Sportverein Quitt Ankum. Verein und Schule teilen sich sozusagen
einen Trainer, der in Ankum sein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert.
Weitere Partner sind eine Tanzschule, eine Reitlehrerin und die
Kreismusikschule Osnabrück.
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