Doppelstunden bringen Ruhe in Schulalltag

Haupt- und Realschule Ankum zieht erste positive Bilanz aus Ganztagsbetrieb

Rund 4000 Bücher werden in der vergrößerten Schülerbücherei angeboten. Foto: HRS

nn Ankum. Schüler und Lehrer gewöhnen sich schneller daran als gedacht: Die Gestaltung der Haupt- und Realschule Ankum als Offene Ganztagsschule geht einher mit einer neuen Form der Rhythmisierung des Vormittags: Unterrichtet wird nur noch in Doppelstunden. Überhaupt hat sich in Ankum viel verändert, seit die Türen auch am Nachmittag geöffnet sind.

Leichtere Schultaschen und mehr Ruhe im Alltag sind die ersten spürbaren Konsequenzen der Abkehr vom 45-Minuten-Takt im Unterricht. Zwei gleich lange große Pausen können nun auch im neu gestalteten Aufenthaltsbereich der Mensa in Gebäude B genossen werden. Hier bietet die Schülerfirma „take away“ im eigenen Kiosk Speisen, Getränke und Schreibwaren an. Bequeme Lounge-Sessel laden zum Entspannen ein, und wer mag, kann sich direkt gegenüber in der neu eröffneten und vergrößerten Schülerbücherei mit Lektüre vorsorgen.
Dienstags bis donnerstags herrscht auch am Nachmittag Hochbetrieb in der Schule: Nach einer einstündigen Mittagspause gehören Lernbetreuung und Förderunterricht in den Kernfächern zum Ganztagsangebot. Durch die Einbindung von unterschiedlichen Kooperationspartnern wie beispielsweise die Paul-Moor-Schule oder den SV Quitt Ankum konnte ein attraktives und vielseitiges Programm zusammengestellt werden.
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die zahlreichen unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften. Während im Erdgeschoss Theater geprobt oder Billard gespielt wird, pauken Jugendliche in den oberen Räumen freiwillig Russisch und Spanisch. Der richtige Umgang mit dem Waveboard, dem Basketball oder der Mofa - in Ankum wird er gelehrt.
Im Computerraum sind Fünft- bis Zehntklässler vereint, um das Schreiben mit zehn Fingern zu üben, aus der Schulküche entweichen appetitliche Düfte, und die AG Schulradio plant schon wieder, bald auf Sendung zu gehe. Dass auch die Schulleiterin selbst einen Kurs mit dem Titel „Der Hund - dein Freund“ mit ihrem Labrador leitet, kommt gut an.
Eine durchweg positive Bilanz zieht Schulleiterin Gabriele Balgenort aus den ersten Wochen als Offene Ganztagsschule: „Wir sind auf dem richtigen Weg!“ Von der Resonanz und der zunehmenden Nachfrage nach den Unterrichtsangeboten am Nachmittag sei man regelrecht überrumpelt worden. Die Erweiterung der vorhandenen Kapazitäten sei jedoch nur möglich, wenn die Schule von allen Seiten weitere Unterstützung erhalte. Auch der Andrang in der neuen Mensa reißt nicht ab. Im Gegenteil: Schlange stehen und Warten werden gerne in Kauf genommen, denn es hat sich herumgesprochen, dass das Essen schmeckt. Die Zahl der Anmeldungen steigt weiterhin; das vorhandene Mobiliar im Speisesaal musste bereits aufgestockt werden. „Die Stimmung hier in Ankum ist prima“, urteilt Beate Kröger, die für die Betreuung über Mittag und mehrerer Nachmittagsangebote engagiert werden konnte.
Schule ist Vielfalt - dieses Motto wird an der Haupt- und Realschule Ankum gelebt. Es wird auch präsentiert: Am 3. Dezember möchte die Schulgemeinschaft zahlreiche Projektergebnisse und Unterrichtsinhalte der vergangenen Wochen an einem „Tag der offenen Tür“ vorstellen.

 

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Bersenbrücker Kreisblatt 06.05.2010