„Edelsteine sind nicht billig“

Schulzentrum Kattenboll für vier Millionen Euro saniert

Mit Musik und Sketchen lockerten Schüler der Haupt- und Realschule auf dem Ankumer Kattenboll die Feierstunde auf. Die Hip-Hopper der Gruppe „Tanz dich fit“ (Bild) hatten einen großen Auftritt.

 

Für vier Millionen Euro hat die Samtgemeinde Bersenbrück das Schulzentrum auf dem Ankumer Kattenboll saniert und eine Mensa hinzugefügt. Gestern Am Freitag war die offizelle Einweihung.

Ein Teil des Geldes fließt aus den Konjunkturpaketen von Bund, Ländern und Kommunen. Mit den Investitionen will die Samtgemeinde Bersenbrück als Schulträger Geld sparen, Geld für Heizenergie. Die Fenster in der alten Hauptschule, jetzt Gebäude II, wurden komplett ausgetauscht, die Außenwände mit einer Isolierung versehen, die Heizung erneuert. Die Gebäudesanierung zog auch eine gründliche Erneuerung der Haustechnik nach sich.
700 Kubikmeter Dämmstoff seien verbaut worden, berichtet Klemens Hölscher, der für das Ingenieurbüro Reinders das Projekt leitete. Aufeinandergestapelt entspreche das dem Volumen eines Einfamilienhauses. 930 Quadratmeter Fensterfläche kämen hinzu, Akustikdecken in der Größenordnung von fünf Fußballfeldern und 22 Kilometer Elektrokabel wurden verlegt. In der alten Hauptschule war nämlich die gesamte Elektroinstallation ausgetauscht worden und die Lüftung erneuert. Außerdem wurden Fluchtwege geschaffen, auf denen die Schüler im Falle eines Brandes aus dem ersten Stock entkommen können.
„Edelsteine sind nun mal nicht billig zu haben“, spielt Samtgemeindebürgermeister Dr. Michael Lübbersmann auf die vier Millionen Baukosten an. Die Arbeiten hätten „Unruhe und Einschränkungen“ mit sich gebracht, nicht nur für den Schulbetrieb. Die Schulsporthalle sei ein Jahr lang nicht zu nutzen gewesen, darunter hätte auch der Vereinssport gelitten.
„Es hat sich aber gelohnt. Das Schulzentrum präsentiere sich nun „als ein Edelstein in neuer Fassung“, erklärte Lübbersmann. Zufrieden zeigt er sich auch mit der Mensa. Sie „boomt und ist eine rundum gelungene Ergänzung zum Ganztagsangebot dieser Schule“.
Neben der Schulsanierung sei auch die im Sommer eingeführte offene Ganztagsschule ein Grund zum Feiern, hatte eingangs die Schulleiterin Gabriele Balgenort erklärt. Lehrerschaft, Schüler und Eltern hätten viel Zeit auf die Gestaltung verwendet, sogar Schulen in der Region besucht, um sich vorab ein Bild zu machen.
Ganz bewusst habe man sich für eine offene Ganztagsschule entschieden, eine Nachmittagsbetreuung ohne Pflichtunterricht. Eltern und Schüler sollten nämlich frei entscheiden können, ob sie dieses Angebot wahrnehmen oder nicht.
Dass die Nachmittage in der Schule von Anfang an so gut ankommen, sei eine Überraschung. Selbstzweck sei die offene Ganztagsschule aber nicht. Sie gebe manchen Schülern die dringend benötigte Struktur, sorge für einen geregelten Tagesablauf. Die Förderangebote sollten dazu beitragen, die Zahl der Sitzenbleiber zu senken. Insgesamt steige der Förderbedarf unter den Schülern, müsse sie zunehmend feststellen.
Ein Segensgebet sprachen die evangelische Pastorin Angelika Schreinecke von Clausewitz und Nina Mönch-Tegeder für die katholische Pfarreiengemeinschaft.

 

Bersenbrücker Kreisblatt 04.12.2010