Ankumer Schule stellte ihr Lehrerraumkonzept in Berlin vor

 

 

Von der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ waren die beiden zum Kongress nach Berlin eingeladen worden, um das Lehrerraumkonzept der Oberschule Ankum vorzustellen. Zusammen mit der Gesamtschule Schinkel und der Heiligenwegschule Osnabrück arbeitet die Ankumer Schule an einem Projekt zur Verbesserung des Wohlbefindens von Lehrern und Schülern. Vor zwei Jahren wurde in Ankum die Ganztagsschule eingeführt, seit zwei Monaten arbeitet sie mit dem Lehrerraumkonzept in Kombination mit einem Doppelstundenprinzip. Die Schüler haben nicht mehr ihren eigenen Klassenraum, in dem sie den größten Teil des Schultags unterrichtet werden, sondern jetzt sind es die Lehrer, die über einen eigenen Raum verfügen. Die Schüler kommen nun also zu den Lehrern und nicht mehr umgekehrt. „So wird Ärger und Mobbing, was sonst meist in den Fünf-Minuten-Pausen in Klassenräumen entsteht, verhindert, die Räume bleiben ordentlich, die Schüler haben keinen festen Platz mehr, sondern haben mehr Abwechslung und Bewegung“, nennt Elisabeth Nieberg einige Vorteile des neuen Lehrerraumkonzepts.

Aufgrund des Oberschul-Unterrichts an dem Haupt- und Realschüler zusammen teilnehmen, ist eine größere Materialfülle gefragt, um individuell auf die Schüler eingehen zu können. Lehrer können sich nun ihren eigenen Arbeitsplatz gestalten und haben ihre Materialien vor Ort. Der Nachteil des Verlustes eines festen Platzes für die Schüler soll zukünftig mit abschließbaren Regalen in der Oberschule Ankum ausgeglichen werden. Auch Kommunikationsräume und Ruheoasen für Erholungspausen im Ganztag sind in Planung und werden zusammen mit den Schülern gestaltet. „Das Lehrerraumprinzip ist in Ankum nur möglich, weil uns die Samtgemeinde Bersenbrück, die Schulträger ist, genügend Räume zur Verfügung stellt“, so Bärbel Lahrmann.

 

Auf dem Ganztagsschulkongress freuten sich die beiden Ankumer Lehrerinnen über das große Interesse am Verbundprojekt zur Verbesserung des Wohlbefindens. „Manche reagierten auf das Lehrerraumkonzept verblüfft oder irritiert, andere waren begeistert“, resümieren sie. Vom Kongress bringen sie viele Inspirationen für den Ganztagsschulbetrieb mit nach Ankum. Der Ganztagsschulkongress fand am Wochenende inzwischen zum achten Mal in Berlin statt. Schwerpunkt der Fachvorträge und Workshops war in diesem Jahr das Thema Veränderungen in der Ganztagsschule. Der Kongress wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und deren Serviceagenturen veranstaltet.

 

 

 

 

 

 

 

Bersenbrücker Kreisblatt 07.11.2011