Auf den Spuren eines mutigen Mannes

 

Wer war August Benninghaus? – Projekt der Ankumer Oberschule

 

 

August Benninghaus, Namenspatron der Ankumer Oberschule, steht beispielhaft für den inneren Widerstand gegen das NS-Regime und die unselige Verfolgung Andersdenkender. Doch wie vermittelt man Schülern diese Themen?

Für drei Tage folgen die Oberschüler gerade den Spuren des Jesuitenpaters, der zu seinem christlichen Glauben stand und dafür 1942 im Konzentrationslager Dachau umgebracht wurde. Fünftklässler tauchen ein in die kleine Welt des Ankumer Katholizismus, besteigen mit Bernard Baune vom Pfarrgemeinderat den Kirchturm und lassen sich von ihm die Stelle zeigen, an der der in Druchhorn geborene

Benninghaus mit seinen Predigten den Zorn der Nazis auf sich zog.

Die Jüngeren schauen sich auch die Osnabrücker Synagoge an, berichtet Konrektorin Stephanie Terstegge. Die älteren machen sich auf den langen Weg zum KZ Bergen-Belsen, fahren nach Esterwegen, besuchen das Felix-Nussbaum-Museum in Osnabrück. In Osnabrück folgen sie auch per Geocaching, einer Art elektronischer Schnitzeljagd, der Spur der Stolpersteine, die auf Stätten der NS-Geschichte hinweisen.

Es gibt eine pädagogisch begleitete Vorführung des Nazi-Propagandafilms „Hitlerjunge Quex“ im Gloria-Kinocenter. Finanzielle Lücken schlossen der Präventionsrat der Samtgemeinde Bersenbrück und die „Ankumer Förderinitiative Kindgerecht e.V.“

Terstegge ist gespannt, wie das Experiment bei den Schülern ankommt. Die ersten Reaktionen seien sehr positiv. „Aber alle können wir nicht mitnehmen“, sagt sie.

Niemand kann so plastisch und lebendig über seinen entfernten Verwandten August Benninghaus sprechen wie Hermann Rieke-Benninghaus. Er stellt ihn den Oberschülern einfach als ihren Mitschüler vor, als Junge hat der nämlich einst jene Ankumer Schule besucht, aus der nach vielen Wandlungen schließlich die Oberschule hervorging. Ein Foto zeigt ihn als Schüler, halb schüchtern, halb verschmitzt. Als ob er gerade einen Streich planen würde, der der Feuerzangenbowle würdig wäre. Auf einmal ist der fast auf den Tag vor 132 Jahren Geborene gar nicht mehr so fern.

 
 
 
 
Bersenbrücker Kreisblatt  15.11.2012