Fördern macht Spaß

Kooperation zwischen Kita und August-Benninghaus-Schule

Jessica Willer und Christina Kramm tanzen mit den Kindern

Begabungen schon im Kindergarten zu erkennen und zu fördern ist nicht nur wichtig, sondern kann auch Spaß machen. Das merkten viele Kinder der Kindertagesstätte am Kattenboll, als eine Gruppe freiwilliger Neuntklässlerinnen aus dem Profilfach Gesundheit und Soziales der August-Benninghaus-Schule mit ihnen „arbeiteten“.

Im Projekt „Begabungsförderung“ arbeiten eigentlich Grundschulen und weiterführende Schulen der Region zusammen. Ziel: Hochbegabte aufspüren und ihnen den Weg frei machen. Ankumer Oberschülerinnen der Jahrgangsstufe neun weiten das Projekt in den Kindergarten aus. Sie arbeiten mit ihrer Lehrerin Dagmar Wengh und mit Karin Kleine-König samt ihrem Erzieherinnenteam der Kita Kattenboll zusammen. Auf diese Weise eignen sich die Schülerinnen Fähigkeiten an, auf die sie später in sozialen und pädagogischen Berufen zurückgreifen können. Das Profilfach Gesundheit und Soziales wurde für die Berufsorientierung und Berufsbildung an den Schulen eingerichtet.

Sprachwerkstatt, Atelier, Bewegungswerkstatt, gesunde Ernährung: Über viele Wochen haben die Schülerinnen hierfür nachmittags Kurzprojekte erarbeitet.

In die Praxis umgesetzt werden diese Projekte dann an einigen Vormittagen im Kindergarten. „Es ist einfach toll zu sehen, wie engagiert die Schülerinnen sich mit den Themen auseinandersetzen und unsere Tipps und Materialien aus der Kindergartenarbeit mit aufnehmen“, lobt Karin Kleine-König die Neuntklässlerinnen.

Vier bunte Projekte sorgten am vergangenen Dienstag für Kurzweil im Kindergarten. Für die Sprachwerkstatt hatten Anita Graf und Julia Neiwert ein Bilderkino vorbereitet, für das die Kinder Eintrittskarten fertigten. Es wurde erzählt und vorgelesen, zugehört, Fragen gestellt und beantwortet, neue Wörter erfunden und vor allem viel gelacht.

Aus der Bewegungswerkstatt war schon von Weitem laute Musik zu hören. Christina Kramm und Jessica Willer übten mit mehreren Gruppen nacheinander einen neuen Tanz zu bekannter Musik ein. Die Neuntklässlerinnen entwickelten einen guten Blick für die unterschiedlich bewegungsbegabten Mädchen und Jungen.

Besonders hoch her ging es im Atelier. Projektschülerin Jessica Holland und Ersatzkraft Mariana Mirau hatten alle Hände voll zu tun, die Kinder zu schminken, die dann die Aufgabe hatten, ihre Gesichter auf vorbereitete Bilder mit Gesichter-Vorlagen zu übertragen. Der Andrang im Atelier war so groß, dass die weiterführenden Aufgaben diesmal zu kurz kamen. Ein Misserfolg? Sicher nicht, da der Spaßfaktor im Mittelpunkt stand.

Mariana bleibt dabei

Um lustige Gesichter ging es auch im Projekt zur gesunden Ernährung. Obst- und Gemüsefratzen wurden hier gelegt. Nachdem die Kinder sich mit den Obst- und Rohkostsorten auseinandergesetzt, diese geputzt und geschnitten hatten, konnten sie Fratzen legen, von denen jeweils ein Foto gemacht wurde.

Viele Kinder nutzten die Gelegenheit, das leckere Gesicht zu verputzen. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Kinder schon so viel über gesunde Ernährung wissen“, sagte Schülerin Ingrid Holland, die gemeinsam mit Lara Kleine das Projekt erarbeitet hatte.

Wieder waren die von den Schülerinnen ausgearbeiteten Projekte für beide Seiten sehr ergiebig, für die Kindergartenkinder und für die Schülerinnen der August-Benninghaus-Schule. Vier Projekte an einem Tag waren allerdings ein gewaltiger Organisationsaufwand im Kindergartenalltag, der erst einmal bewältigt werden musste. Wie gut, dass die Motivation so hoch war!

Die Neunklässlerinnen freuen sich jetzt schon auf ihr zweites Projekt nach den Osterferien, an dem Ersatzkraft Mariana jetzt auch geregelt teilnehmen möchte, so sehr hat ihr der Projekttag gefallen. Bis dahin stehen aber einige Nachmittage in der Schule zur Erarbeitung an. Dabei ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kindergarten eine große Hilfe, für die sich die Erzieherinnen viel Zeit nehmen.

 

Bersenbrücker Kreisblatt  10.03.2014