Die Ankumer
Oberschule heißt jetzt August-Benninghaus-Schule. Zur Enthüllung des
Namensschildes kam es gestern aber nicht, zweimal hatte stürmischer
Regen die Verhüllung heruntergeweht. Ein Gruß aus stürmischen Zeiten? |
Horst Baier fand
die Feier trotzdem rundum gut, zu der Schüler mit Trommeln und Gesang
ihren eigenen Beitrag leisteten. Schon die Namenssuche profiliert die
Schule, erläutert der Bürgermeister der Samtgemeinde Bersenbrück. Den
Priester und Märtyrer Benninghaus müsse man für seinen Mut bewundern,
weil er für seine Überzeugung im Dritten Reich starb. Mit Ereignissen,
die sich auch in Ankum zutrugen, mache er die nationalsozialistische
Epoche bewusst, die der jungen Generation schon reichlich fern sei. |
Und daraus ergebe
sich für die Schule ein Bildungsauftrag: Ermunterung zur Zivilcourage.
„Sagt, wenn ihr etwas nicht richtig findet“, fordert Baier die Schüler
auf. „Schreitet ein, wenn jemand gemobbt wird.“ |
So eine
Namenssuche sei schwierig, sagte Schulleiterin Gabriele Balgenorth. Seit
2010 seien die Schulgremien damit beschäftigt gewesen. Sie hätten sich
für einen Mann entschieden, dessen Schicksal erschüttere und aufwühle.
Und der einen direkten Bezug zur Oberschule habe, weil er Schüler ihrer
Vorgängerin war, der Ankumer Bürgerschule. Balgenorth bestätigte Baiers
Vorstellung vom umfassenden Bildungsauftrag, der mit der Namensgebung
verbunden sei, und erweiterte ihn: Die Schule wolle so auch etwas gegen
den wieder aufkeimenden Rechsextremismus tun. |
Der
Benninghaus-Biograf Hermann Rieke-Benninghaus forderte die Schüler auf,
August Benninghaus als einen der Ihren in ihre Mitte aufzunehmen. Und
überbrachte Glückwünsche aus den Reihen des Jesuitenordens, dem August
Benninghaus angehörte. Dafür bekamen Schüler und Lehrer von ihm ein
dickes Lob: Im eigenen Orden drohe August Benninghaus in Vergessenheit
zu geraten. Die Ankumer Entscheidung habe sein Ansehen und seine
Wertschätzung unter den Jesuiten gesteigert, freute er sich. |
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